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Authentisch: Jugendliche beleuchten Berufe aus ihrer Perspektive

Klassische Materialien der Berufsorientierung rücken bei den Berufsrouten in den Hintergrund. Stattdessen sind die TeilnehmerInnen bei der Erstellung der für sie relevanten Inhalte maßgeblich beteiligt und erarbeiten sich die benötigten Informationen ganz einfach selbst.

Im Vergleich zur klassischen Berufsorientierung beleuchten die Berufsrouten neue, ungewöhnliche und an die Lebenswelt und Interessen der Jugendlichen angepassten Aspekte verschiedener Berufsbilder. Dies macht die Darstellung der einzelnen Berufe für die Jugendlichen besonders authentisch.

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Mobil: Die Berufsrouten online und vor Ort

In der Berufsorientierung wird oft deutlich, dass sich Jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz meist nur auf den Stadtteil konzentrieren, in dem sie wohnen. Hier setzen die Berufsrouten an: Das Konzept ist eine Kombination aus mobilem Lernen durch digitale Medien und dem Entdecken der eigenen Stadt. Um alle Ausbildungsbetriebe zu finden, die auf den Berufsrouten aufgeführt sind, müssen die TeilnehmerInnen körperlich aktiv werden und ihre Stadt ausgiebig erkunden. Damit wirken die Berufsrouten auch einem weiteren Trend entgegen: Jugendliche setzen sich bei der Berufswahl meist kaum mit dem breiten Angebot an Ausbildungsberufen auseinander. Auf spielerische Art fördern die Berufsrouten den “Blick über den Tellerrand” – sowohl stadtgeographisch als auch bezüglich des Spektrums verschiedener Berufsbilder. So rücken auch Ausbildungsberufe in das Sichtfeld der Jugendlichen, die diese mit anderen Methoden der Berufsorientierung vielleicht nicht wahrgenommen hätten.

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Spielerisch: Ansetzen an der Lebenswelt Jugendlicher

Egal ob alleine, mit Freunden oder mit der ganzen Schulklasse: Am Berufsrouten-Angebot kann jede/r interessierte Jugendliche jederzeit teilnehmen. Eine Einführung durch Fachkräfte ist nicht notwendig. Die Berufsrouten-(Web-)App ist selbsterklärend und wird von Jugendlichen sehr schnell verstanden und angenommen – sie können sich damit erfahrungsgemäß sehr schnell in der Stadt orientieren und die verschiedenen Berufsrouten absolvieren. Jugendliche haben keine Scheu davor, sich per Smartphone oder Tablet neues Wissen anzueignen und den Umgang mit einem neuen Programm zu erlernen. Das Prinzip der Berufsrouten besteht darin, dass die TeilnehmerInnen in möglichst kurzer Zeit Fragen zu verschiedenen Berufen richtig beantworten und dadurch Informationen zum breiten Spektrum an Ausbildungsberufen und -betrieben sammeln. Dieser spielerische Ansatz der Berufsrouten erleichtert Jugendlichen den Zugang zum Thema Berufswahl und motiviert sie, selbst aktiv zu werden. Durch die selbsterklärende, multimediale Vermittlung erleben die TeilnehmerInnen einen Beruf intensiver als beispielsweise in einem Ein-Tages-Praktikum.

Innovatives medienpädagogisches Konzept

Aktives Lernen vor Ort mit Hilfe mobiler Medien

Die Berufsrouten greifen bewusst nicht auf klassisches medienpädagogisches Equipment (Audio/Video) zurück. Die Idee ist vielmehr, dass die Jugendlichen mit Tablet und Smartphone technische Geräte nutzen, mit deren Umgang sie vertraut sind. Sich schnell in einer neuen App zurecht zu finden stellt für Jugendliche keine Herausforderung dar. Über die Nutzung der GPS-basierten Berufsrouten-(Web-)App lernen die Jugendlichen jedoch auch neue Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten von Smartphone und Tablet kennen. Besonders Tablets haben sich zudem bereits in der Gruppenarbeit bewährt.

Es ist bekannt, dass sich die Ausbildungsplatzsuche immer häufiger nur auf den Nahraum der Jugendlichen erstreckt und seltener auf fremde Stadtteile. Durch ihre spezielle spielerische Methode der Mobilisierung, die exploratives Verhalten in der Berufssuche belohnt, wirken die Berufsrouten diesem Trend entgegen: Um die Berufsrouten „spielen“ zu können, muss man sich im realen Raum bewegen, unterwegs und aktiv sein. Die Erfahrung, schon einmal vor Ort gewesen zu sein, sich vor Ort mit dem Beruf auseinandergesetzt zu haben, zu wissen wie der Betrieb von innen aussieht und wie er zu erreichen ist, baut bei Jugendlichen die Hemmungen vor einer Kontaktaufnahme ab und nimmt ihnen die Scheu vor einer Bewerbung oder einem Vorstellungsgespräch. Zudem werden bei den Berufsrouten aus den verschiedenen Berufen Touren durch die Stadt entwickelt, bei denen ungewöhnliche Berufe mit gewöhnlichen kombiniert werden, um neue Anregungen für die Berufswahl zu geben.

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Intensiver Lerneffekt schon bei der Produktion

Bevor die einzelnen Berufsrouten für die dauerhafte Nutzung anderen TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt werden, werden sie von Jugendlichen (z.B. SchülerInnen der 8./9. Klassen) selbst produziert – “von Jugendlichen für Jugendliche”. Dieses Produktionskonzept hat nicht nur den Effekt, dass die verschiedenen Ausbildungsberufe aus einer Perspektive dargestellt werden, die der Lebenswirklichkeit der jungen TeilnehmerInnen entspricht. Es entsteht dabei auch ein intensiver Lerneffekt für die an der Produktionsphase teilnehmenden Jugendlichen (die einzelnen Phasen der Umsetzung sind weiter unten aufgeführt). Von erfahrenen MedienpädagogInnen intensiv begleitet, lernen die an den mehrtägigen Produktionswerkstätten teilnehmenden Jugendlichen nicht nur jede Menge über die jeweiligen Berufe, sondern erwerben gleichzeitig sehr viel technisches Wissen im Bereich Dokumentation, Journalismus, mediale Gestaltung und Produktion.

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Tablet, Web-App und GPS

Technisch funktionieren die Berufsrouten über eine Web-App bzw. eine App für Android oder iOS, also ein Programm, das die TeilnehmerInnen mittels eines im Stadtraum befindlichen QR-Codes mit ihrem Smartphone oder Tablet aufrufen können. Die Berufsrouten-(Web-)App beinhaltet eine Karte, die den TeilnehmerInnen ihre eigene Position in der Stadt sowie die Berufsrouten-Stationen (also die Ausbildungsstätten) und verschiedene mediale Informationsprodukte zu den jeweiligen Ausbildungsberufen anzeigt. Die App dient also sowohl der beruflichen Orientierung als auch der Orientierung im Stadtraum. Mithilfe der Stadtkarte können die TeilnehmerInnen an die erste Berufsrouten-Station navigieren. Sind sie dort angekommen, löst die App aus – die TeilnehmerInnen können dann alle bereitgestellten Informationen zum entsprechenden Ausbildungsberuf abrufen und werden mit einer Frage zu diesem Beruf konfrontiert. Wird diese richtig beantwortet, führt die Karte die Jugendlichen weiter zur nächsten Station. Wird die Frage falsch beantwortet, müssen Bonusrunden absolviert werden, bevor die Frage erneut beantwortet werden kann. So findet eine intensive Auseinandersetzung mit den Inhalten zur Berufsorientierung statt.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, die Berufsrouten vor Ort anzubieten.
Die Web-App ist für Tablet-PC- und Smartphone-Screens optimiert. Jugendliche könnnen die Berufsrouten also jederzeit mit ihren eigenen Geräten absolvieren. Es ist aber auch möglich, das Projekt gemeinsam mit einer Partnerstelle anzubieten und Geräte (z.B. Tablet PCs) zu verleihen. So wird auch ein unmittelbarer Kontakt zur Zielgruppe hergestellt und das Projekt kann immer wieder neu ausgewertet und evaluiert werden.

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Für wen sind die Berufsrouten interessant?

Besonders interessant ist das Berufsrouten-Angebot für Schulen, die meist in der 8. oder 9. Klasse Berufsorientierungsangebote durchführen. Sie nehmen gerne mit SchülerInnen der entsprechenden Klassenstufen an den Berufsrouten teil, nicht zuletzt, weil der spielerische Ansatz mittels digitaler Medien und die Möglichkeit, die Berufsrouten gruppenweise zu absolvieren, SchülerInnen den Zugang zu den Informationen zur Berufsorientierung erleichtert. Auch die Tatsache, dass die Berufsrouten an die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen angepasst sind und Informationen zu verschiedenen Berufen aus der Perspektive Jugendlicher aufbereitet sind, ist ein Argument für die Entscheidung vieler Schulen, das Berufsrouten-Angebot zu nutzen.

Viele Betriebe sind sich mittlerweile darüber bewusst, dass sie selbst aktiv werden müssen, um geeignete Auszubildende zu finden. Sie profitieren von einer Präsentation ihres Betriebs als Ausbildungsstätte auf den Berufsrouten und leisten erfahrungsgemäß gerne einen Beitrag zum Gelingen der Medienproduktionen der Jugendlichen zum entsprechenden Ausbildungsberuf. Die Jugendlichen bereiten verschiedene Fragen für die Medienproduktion vor und in Kooperation mit den Betrieben wird der jeweilige Ausbildungsberuf in ungezwungener Atmosphäre realistisch dargestellt. Während jugendliche Berufsrouten-AbsolventInnen also ein realistischeres Bild eines Berufs erlangen und bei einer eventuellen Bewerbung informierter auftreten können, lernen teilnehmende Betriebe Jugendliche außerhalb der Bewerbungssituation kennen und können sich so besser auf die BewerberInnen einstellen.

Die Berufsrouten sind vor allem ein Angebot für Städte und Kommunen, die in ihrer Stadt das Verhältnis zwischen Ausbildungsplätzen und BewerberInnen verbessern möchten. Über die Zusammenarbeit der Berufsrouten-Anbieter mit Schulen und Betrieben kann langfristig der Anteil an qualifizierten ArbeitnehmerInnen und Fachkräften gesteigert werden.

 

Portfolio – Realisierte Berufsrouten

Die Berufsrouten sind bereits in mehreren Städten etabliert und können flexibel an die Voraussetzungen in Ihrer Stadt angepasst werden. Mehr Informationen finden Sie hier:

Wie können die Berufsrouten in meiner Stadt umgesetzt werden?

Die Etablierung der Berufsrouten als langfristiges und für alle Jugendlichen zugängliches Angebot zur Berufsorientierung in einer Stadt geschieht in fünf Phasen:

  1. Konzeption
  2. Organisation
  3. Medienwerkstätten
  4. Zusammenstellung der Routen
  5. Etablierung und Nutzung

1. Konzeption

In dieser Phase erstellt “mediale pfade.de – Agentur für Medienbildung” in Kooperation mit den jeweiligen Partnern vor Ort das Konzept für ihrestadt.berufsrouten.de, welches an die jeweiligen Wünsche und Gegebenheiten angepasst wird.

2. Organisation

Vor Ort können nun Betriebe und Schulen angesprochen werden, die sich an dem Projekt beteiligen möchten. Gemeinsam wird ein Zeitplan entwickelt.

3. Medienwerkstätten

In der Produktionsphase erarbeiten die Berufsrouten-Anbieter gemeinsam mit Jugendlichen bzw. SchülerInnen vor Ort in der Stadt die Inhalte der zu etablierenden Berufsrouten. Das funktioniert so:

  •  Zu Beginn der meist dreitägigen Werkstätten recherchieren die Jugendlichen zunächst in kleineren Gruppen intensiv zu den verschiedenen Berufen und eignen sich mit Hilfe von MedienpädagogInnen wichtiges Know-How zur Mediennutzung und Produktionstechnik an.
  •  Am zweiten Tag bilden sie „Berufsteams“, in denen sie je nach Interessenlage und Vorkenntnissen verschiedene Rollen übernehmen: Video, Fotografie, Ton, mediale Bearbeitung, Redaktion. Diese Teams besuchen Ausbildungsstätten für die jeweiligen ausgewählten Berufe (also Unternehmen/Betriebe) und sammeln dort spannende Informationen – sie sprechen beispielsweise mit AusbildungsleiterInnen und Auszubildenden, machen verschiedene Aufnahmen vor Ort und sammeln Eindrücke.
  •  In der Postproduktionsphase, am dritten Tag, erstellen die Teams aus diesem gesammelten Material kurze Info-Filme, Audio-Clips sowie Info-Texte zu den jeweiligen Berufen, aus ihrer eigenen Perspektive. Auch werden die social-media-Kanäle des Projekts von den Jugendlichen bestückt.
  • Die fertigen Materialien zu den jeweiligen Berufen werden dann auf einer web-basierten Karte der Stadt dargestellt, sowie in ein weitergehendes Lern- und Spielkonzept eingebunden.

Das Angebot an Berufen und Routen kann auch im Nachhinein beliebig erweitert werden.

4. Zusammenstellung der Routen

Nachdem eine ausreichende Anzahl an Berufsbildern digital produziert wurde, werden gemeinsam mit den Auftraggebern verschiedene Routen festgelegt, anhand derer Jugendliche sich in Zukunft über die Berufe informieren und dabei durch verschiedene Stadtviertel bewegen können. Solche Routen können aus ähnlichen oder auch sehr unterschiedlichen Berufen zusammengesetzt sein – und dabei die verschiedensten Bedarfe von Jugendlichen abdecken, von “Ich will irgendwas mit Metall machen” über „Ich möchte etwas Soziales machen“ bis “Ich habe keine Idee, was ich einmal werden will”.

5. Etablierung und Nutzung

Phase 5 besteht aus der dauerhaften Nutzung der so erstellten Berufsrouten-Materialien zu Zwecken der Berufsorientierung – durch immer neue Schulklassen, Jugendgruppen und einzelne Jugendliche, sowie andere Akteure in der Stadt.

  • Option 1 (in Gruppen): Die Berufsrouten können zum einen von Gruppen innerhalb eines Berufsorientierungstags oder –programms absolviert werden (also z.B. von Schulklassen, Jugendgruppen oder Vereinen).
    • In kleineren Gruppen absolvieren die Jugendlichen dann mit ihrer jeweiligen Begleitperson die Berufsrouten und erarbeiten sich selbst Informationen und Wissen zu den verschiedenen Berufen.
    • Dazu können sich die Gruppen bei Bedarf von den Partnern vor Ort Tablet PCs ausleihen. Die Berufsrouten sind für Tablets optimiert, können aber auch mit Smartphones absolviert werden, insofern diese über GPS, Kamera und eine Datenflatrate verfügen.
  • Option 2 (individuell): Weiter kann jede/r interessierte Jugendliche ganz individuell bei der Berufsorientierung Unterstützung von den Berufsrouten bekommen, indem er oder sie diese selbständig meistert.
  • Option 3 (von zuhause): Auch über die Kartenansicht am heimischen PC sind alle Informationen zu den Berufen abrufbar. So kann nach der Berufsrouten-Erfahrung draußen jeder Beruf noch einmal nachrecherchiert werden.

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Und so werden die Berufsrouten von Jugendlichen genutzt

  • Über QR-Codes, die sich in der Stadt bei den Ausbildungsstätten befinden, sind die Berufsrouten jederzeit sichtbar und mittels eines Smartphones oder Tablet über die Web-App direkt spielbar.
  • Je nach ausgewählter Route (z.B. „Handwerk“ oder „Soziales“) müssen die TeilnehmerInnen in einer bestimmten Zeit etwa sechs bis acht Stationen absolvieren, sich vor den entsprechenden Betrieben mit den Ausbildungsberufen auseinandersetzen, sich die online bereitgestellten Informationen erschließen und dazugehörige Fragen richtig beantworten.
  • Dabei erspielen sie sich Punkte. Wer alle Fragen schnell und richtig beantwortet (und dadurch keine oder kaum „Bonusrunden“ laufen muss), gewinnt die entsprechende Runde und tritt ein in einen stadtweit etablierten Highscore.

Unser Team

Kontakt

Sehr gerne beraten wir Sie individuell und passen mit Ihnen das Konzept an Ihre Bedürfnisse und Wünsche an!

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Daniel Seitz
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